CLEOFIDA – Who is who?
Liebe, Eifersucht und Rachegelüste – Händels Oper Poro, die Telemann als „Cleofida“ in Hamburg präsentierte, hat alles, was eine gute Barockoper braucht. Lernen Sie hier die Protagonisten kennen…
Kein Geringerer als Starkastrat Senesino (im Bild links) gab in der Londoner Urauffürung 1731 den König Porus. An der Hamburger Gänsemarktoper fehlten für solch extravagante Besetzungen die Mittel. Man verzichtete auf Kastraten und besetzte die Partie mit dem Bariton Johann Gottfried Riemschneider.
Gandartes empfindsamen Charakter zeichnet Händel in der Instrumentierung mit der Traversflöte nach. Bei Il Gusto barocco übernimmt Claire Genewein diesen Part.
Eigentlich ist Erixena eine Nebenrolle. Weil die Partie in Händels „Poro“ bei der Londoner Uraufführung von Staraltistin Antonia Margherita Merighi gesungen wurde, dehnte Händel ihren Part auf mehrere Arien aus. Die Pastorale „Son con fusa pastorella“ wurde zum Gassenhauer und ging als „The Merighi Song“ in die Geschichte ein. In Hamburg richtete Telemann die Partitur für die Sopranistin Eleonore Eisentraut ein.
Für den rachsüchtigen General Timagenes hatte Händel keine Arie vorgesehen. In Hamburg griff man ein und legte dem renommierten Bassisten Carl Ernst Ludwig Westenholz gleich zwei Arien in den Mund. Der hatte allerdings auf die tiefoktavierte Gandartes-Partie gehofft und stieg kurzerhand aus. Schade! Denn besonders mit Timagenes Reue-Arie am Ende des dritten Akts ist Telemann ein außerordentlich packendes Stück Musik gelungen…